Evaluation der Stationsäquivalenten psychiatrischen Behandlung (StäB) am Studienzentrum Zwiefalten im Rahmen der AKtiV-Studie des Innovationsfonds. Vergleichende Katamnese unter Berücksichtigung struktureller Standortmerkmale

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/159670
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1596705
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-12-13
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Längle, Gerhard (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-02-21
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Psychiatrie
Freie Schlagwörter: Versorgungsforschung
Stationsäquivalente Behandlung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Nationale aufsuchende Modellvorhaben und internationale Hometreatment Verfahren, sind schon viele Jahre in der psychiatrischen Versorgungslandschaft etabliert und erzielen gute Behandlungsergebnisse. Die StäB stellt hierbei ein neues und vielversprechendes aufsuchendes Behandlungskonzept in Deutschland dar. Die vom gemeinsamen Bundesausschuss geförderten AKtiVStudie, ist die erste große quasiexperimentelle Kohortenstudie, welche die Effektivität der StäB untersucht. Hierbei wurde eine Interventionsgruppe (IG) mit einer vollstationär behandelten Kontrollgruppe (KG) gematcht und über ein Jahr beobachtet. Im Rahmen dieser multizentrischen Studie mit zehn Studienzentren, untersucht die vorliegende Arbeit die Auswertungen der Follow-Up Befragungen der Studienpopulation des AKtiV-Studienzentrums Zwiefalten (N = 44). Zentrale Fragestellungen waren, ob sich ein Gruppenunterschied hinsichtlich der stationären Wiederaufnahmerate, sowie der Lebensqualität und des psychosozialen Funktionsniveau im ein Jahres Follow-Up Zeitraum zeigt. Darüber hinaus sollen etwaige Zusammenhänge zwischen der stationären Wiederaufnahme und soziodemografischen Faktoren, sowie Lebensqualität und psychosozialem Funktionsniveau betrachtet werden. Eine weitere Hypothese, die untersucht wird, ist, ob es Unterschiede zwischen der Studienpopulation des ländlichen Zentrums Zweifalten und des städtischen Studienzentrums Reutlingen (N = 50), bezüglich der Inanspruchnahme von Rehabilitations- und Sozialleistungen gibt. Hierfür wurden Daten aus Patientenbefragungen, mit etablierten Erhebungsinstrumenten, zu drei Zeitpunkten (Baseline, 6-Monats Follow-Up, 12-Monats Follow-Up) analysiert. Die deskriptiven Ergebnisse, zeigten eine Strukturgleicheit zwischen der IG und der KG, bezüglich Soziodemografie und Diagnoseverteilung. Die IG wies eine längere Indexbehandlung auf. Bezüglich der stationären Wiederaufnahmerate zeigte sich kein Gruppenunterschied. Auch der Vergleich der Inanspruchnahme ambulanter Versorgungsleistungen zeigte keine signifikanten Gruppenunterschiede. Bei der Betrachtung der Lebensqualität, des114 psychosozialen Funktionsniveaus und der Recovery-Orientierung, zeigten beide Gruppen eine Verringerung der Einschränkungen, im Verlauf des nächsten Jahres. Signifikante Unterschiede zwischen der IG und der KG, konnten nicht identifiziert werden. Bei der Betrachtung der Zusammenhänge der stationären Wiederaufnahmerate mit unterschiedlichen Wirkfaktoren, fiel lediglich in der IG eine moderate negative Korrelation der Dauer der Indexbehandlung mit der Anzahl an stationären Behandlungstagen im Follow-Up auf. Der Vergleich der Studienzentren Zwiefalten und Reutlingen zeigte eine gering höhere Nutzung der Rehabilitations- und Sozialleistungen bei der Population des städtischen Zentrums Reutlingen, jedoch ohne statistische Signifikanz. Die Ergebnisse deuten somit darauf hin, dass die StäB der vollstationären Behandlung hinsichtlich der untersuchten Fragestellungen gleichwertig zu sein scheint. Aufgrund der geringen Populationsgröße sind die Ergebnisse jedoch nur eingeschränkt aussagekräftig. Dennoch stehen sie im Einklang mit den Ergebnissen vieler anderer vergleichenden Studien zu Hometreatment und StäB. Die stationsäquivalente Behandlung, kann auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse, als solide Alternative zur vollstationären Behandlung und damit als wichtige Erweiterung der psychiatrische Akutbehandlung angesehen werden.

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