Inhaltszusammenfassung:
Die Achillessehnenruptur zeigt in den letzten Jahrzehnten eine steigende Inzidenz. Dabei gelingt meist eine gute Rückkehr in den Alltag, aber oftmals kann das vorherige Niveau nicht mehr erreicht werden. Aktuell besteht keine Einigkeit bezüglich einer Überlegenheit einer konservativen oder einer operativen Therapie. Dasselbe gilt für die Überlegenheit einer der möglichen
operativen Verfahren und der verwendeten Nahttechnik. Nur in Bezug auf die frühe funktionelle Rehabilitation besteht Konsens über einen Vorteil gegenüber der Immobilisation. In dieser Arbeit wurde die Giftbox-Nahttechnik, eine Modifikation der Nahttechnik nach Krackow, als eine der stabilsten verfügbaren Nahttechniken zur Versorgung der Achillessehnenruptur verwendet. Es sollte getestet werden, ob die epitendinöse Augmentation einer Giftbox-Nahttechnik einen Unterschied zur nicht-augmentierten Giftbox-Nahttechnik zeigt.
Die Testung erfolgte im zyklischen Protokoll. In drei Serien wurden die Präparate für je 250 Zyklen mit 1 Hz in einer servoelektrischen Materialprüfmaschine belastet. Die maximale Kraft entsprach der passiven 10° Dorsalextension (100 N), der Belastung in Immobilisation bei 1 Inch-Erhöhung der Ferse (191 N) und in Neutralstellung (369 N). Als Modell der Achillessehnenruptur wurde die tiefe Beugesehne des Schweins gewählt. Als Zielgröße wurde die Anzahl der Zyklen bis zum erstmaligen Auftreten einer sichtbaren Dehiszenz, bis zum Auftreten einer 3 mm- und 5 mm-weiten Dehiszenz festgelegt. Diese wurde mittels eines optischen Messsystems erhoben.
In den Versuchen zeigte sich für alle Zielgrößen eine statistisch signifikante Überlegenheit der augmentierten Giftbox-Nahttechnik mit sehr hohen Effektstärken. Bei 30% der augmentierten
Präparate trat kein Versagen während des gesamten Tests auf. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigen die aktuell publizierten Daten zur Giftbox-Nahttechnik und dem Nutzen einer epitendinösen Augmentation. Die Giftbox-Nahttechnik zeigt sich als überlegen gegenüber fast allen bisher verwendeten Nahttechniken. Dies kann durch eine epitendinöse Augmentation noch gesteigert werden. Allerdings bestehen einige Limitationen bei der Übertragbarkeit der vorliegenden Arbeit in die Patientenversorgung.