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dc.contributor.author Hägele, Ulrich
dc.date.accessioned 2024-02-28T09:50:22Z
dc.date.available 2024-02-28T09:50:22Z
dc.date.created 2023-12-18
dc.date.issued 2024-01-28
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/151390
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92730
dc.description.abstract Im Landkreis Tübingen gab es in Baisingen, heute ein Stadtteil von Rottenburg, eine große jüdische Landgemeinde mit über hundert Mitgliedern. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 schändeten die Nazis auch dort die Synagoge. Sie raubten die Tora-Rolle, rissen die Bänke heraus und zerstörten die Leuchter. Manchen der Baisinger Jüdinnen und Juden gelang die Flucht nach Amerika oder Palästina. Nur vier kehrten zurück. Darunter der Viehhändler Harry Kahn. Heute ist die ehemalige Synagoge Gedenkstätte und Museum. Die promovierte Kulturwissenschaftlerin und Mediatorin Franziska Becker forschte Mitte der 1980er Jahre im Rahmen ihrer Magisterarbeit im Fach EKW über den nationalsozialistischen Terror an Juden in Baisingen. Das Buch dazu war lange vergriffen. Der Tübinger EKW-Verlag hat es nun in einer erweiterten Fassung neu aufgelegt. Der Titel: "Gewalt und Gedächtnis. Erinnerungen an die nationalsozialistische Verfolgung einer jüdischen Landgemeinde". Im CampusFunk-Studiogespräch mit Ulrich Hägele berichtet Franziska Becker über ihre Recherchen in Baisingen und Umgebung. Die Nazis hatten die Baisinger Jüdinnen und Juden an drei Terminen 1941 und 1942 in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz deportiert. Mitnehmen durften sie nur was in einen Koffer passte. Zur Sprache kommt das erschreckende offizielle Vorgehen der Nazis, den jüdischen Besitz – Gebäude, Scheunen, Möbel, Kleider, Weißzeug, Geschirr etc. – kurz nach der Deportation gewinnbringend an die Einheimischen zu verkaufen. Federführend war damals die Finanzbehörde in Horb. Franziska Becker beschreibt ebenso, wie wenig sich die Baisingerinnen und Baisinger um ihre verschleppten Nachbarn kümmerten. Viele verschlossen an den drei Deportationstagen einfach ihre Fensterläden. Die jüdische Kunst und Kultur wollten die Nazis ausradieren. Um so wichtiger ist es, dass wir uns heute an sie erinnern. Zur Sendung spielen wir Musik aus den 1930er Jahren von einst populären Interpret*innen. Die Nazis trieben unzählige von ihnen in die Emigration oder ermordeten sie in den Vernichtungslagern. So auch Willy Rosen, Paul Ehrlich und Paul O' Montis. Willy Rosen und Max Ehrlich starben beide am 1. Oktober 1944 in der Gaskammer von Auschwitz-Birkenau. Der bekennende Homosexuelle Paul O' Montis wurde am 17. Juli 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen erschlagen. de_DE
dc.format.extent 01 de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.subject.classification Judenvernichtung de_DE
dc.title Baisingen – NS-Verfolgung einer jüdischen Landgemeinde. Studiogespräch mit Franziska Becker de_DE
ubtrd.archiv.archivar uh de_DE
ubtrd.archiv.archivcode UB-Server de_DE
ubtrd.archiv.archivnr 515 de_DE
ubtrd.sendung.cdtracks 01 Willy Rosen (18.7.1894-1.10.1944/KZ Auschwitz-Birkenau) – Sag' mir nicht 'Ich liebe Dich' (1931) 02 Max Ehrlich (7.12.1892-1.10.1944/ KZ Auschwitz-Birkenau) – Die Mädels vom Chantant (1931) 03 Paul O'Montis (3.4.1894-17.7.1940/KZ Sachsenhausen) – Wenn ich mal eine Dummheit mach' (1932) de_DE
ubtrd.sendung.form Live-Aufzeichnung, geschnitten de_DE
ubtrd.sendung.freigabe alle Rechte de_DE
ubtrd.datum.indexdatum 2024-01-28
ubtrd.sendung.klassifikation Geschichte de_DE
ubtrd.sendung.klassifikation Gesellschaft de_DE
ubtrd.sendung.lagerort Radio Micro-Europa de_DE
ubtrd.sendung.manuskripte keine de_DE
ubtrd.sendung.persnameort Franziska Becker de_DE
ubtrd.sendung.programmplatz Microeuropa de_DE
ubtrd.sendung.proprietary RME de_DE
ubtrd.datum.textweitere 2024-01-31
ubtrd.personen.technik Zschorsch, Kolja
ubtrd.personen.moderation Hägele, Ulrich


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