Vergleichende neuropsychologische Untersuchungen bei älteren Patienten mit früh und spät beginnenden depressiven Störungen unter besonderer Berücksichtigung von Uhrentests

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URI: http://hdl.handle.net/10900/66018
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-660189
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-7438
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2015
Source: J Geriatr Psychiatry Neurol. 2015 Dec;28(4):231-8. doi: 10.1177/0891988715588833. Epub 2015 Jun 4.
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Leyhe, Thomas (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2015-09-29
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Depression
Other Keywords: Uhrentests
early onset depression
late onset depression
clock tests
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die kognitive Einschränkung depressiver Patienten ist in der aktuellen Forschung ein häufig untersuchtes Phänomen. Hierbei wurde ersichtlich, dass die Unterteilung in Early onset Depression (EOD) und Late onset Depression (LOD) wichtige Unterschiede zwischen den beiden Depressions-Subgruppen aufdeckt (Cut-off-Wert: 60 Jahre). Uhrentests werden häufig im klinischen Alltag zum kognitiven Screening demenzgefährdeter Patienten eingesetzt. Der Vergleich der Leistung von EOD- und LOD-Patienten in Uhrentests wurde in der Literatur bisher nicht vorgenommen. In der vorliegenden Studie sollten anamnestische Daten sowie die Leistungen von EOD- und LOD-Patienten in neuropsychologischen Tests, insbesondere Uhrentests, verglichen werden. Für die Studie wurden 53 Depressions-Patienten mit einem Alter über 60 Jahren, die zum Zeitpunkt der Untersuchung in einer Einrichtung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen therapiert wurden, rekrutiert. Sie wurden anhand einer eingehenden Anamnese zur Krankheitsgeschichte in zwei Gruppen, EOD und LOD, unterteilt. Desweiteren nahmen sie an einer neuropsychologischen Testbatterie, die Tests zum Uhren-Zeichnen (UZT), Uhren-Einstellen (UET) sowie Uhren-Ablesen (UAT) beinhaltete, teil. Die Testergebnisse wurden mit den Daten gesunder Probanden aus früheren Testreihen der AG Demenz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie verglichen. Es zeigten sich bedeutende Unterschiede in der Depressionsanamnese und in der Testleistung beim Vergleich der beiden Gruppen. Bei den meisten Tests schnitt die Kontrollgruppe am besten ab, gefolgt von der EOD-Gruppe. Die LOD-Gruppe schnitt zumeist schlechter ab. Bei den Uhrentests konnte bei wenigen Patienten spezifische Fehlermuster, wie sie bei Alzheimer-Patienten vorkommen, festgestellt werden. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen semantischem Wissen bezüglich der Funktionalität des Minutenzeigers und der Testleistung im UZT. In unserer Studie konnten Unterschiede in der neuropsychologischen Testung zwischen EOD und LOD aufgedeckt werden. Bei LOD-Patienten konnten deutlichere kognitive Einschränkungen im Vergleich zu EOD-Patienten nachgewiesen werden. Insbesondere Patienten mit LOD sind gefährdet, im Verlauf eine Verschlechterung der Kognition aufzuweisen und sollten deshalb engmaschigen Verlaufsuntersuchungen unterzogen werden. Uhrentests als Screeningmaßnahmen können hilfreich sein, Risikopatienten mit einer Depression herauszufiltern. Der Vergleich von Uhrentestergebnissen depressiver und dementer Patienten anhand einer größeren Stichprobe kann in Zukunft eine bessere Differentialdiagnose dieser beiden Krankheiten ermöglichen. Follow-up-Untersuchungen von LOD-Patienten könnten bei der Beurteilung der Frage, ob diese gefährdet sind im Verlauf eine Demenz zu entwickeln, hilfreich sein.

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