Inhaltszusammenfassung:
Diabetes mellitus ist heutzutage eine Volkskrankheit und eine der wichtigsten internistischen Erkrankungen überhaupt. Weltweit wird nach den genetischen Ursachen des Diabetes mellitus gesucht und in jüngsten Studien konnte ein Zusammenhang zwischen dem TCF7L2-Gen und Diabetes mellitus Typ 2 bestätigt werden. Träger von Polymorphismen im TCF7L2-Gen zeigen eine deutlich verminderte Insulinsekretion, wobei die größte Bedeutung dem Polymorphismus rs7903146 zugeschrieben wird.
Wir untersuchten im Rahmen der TULIP-Studie (Tübinger Lebensstil Interventions Programm) die Auswirkungen des Polymorphismus rs7903146 im TCF7L2-Gen auf den Glukosestoffwechsel.
Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass bei Trägern des Risikoallels im Polymorphismus rs7903146 des TCF7L2-Gens nach oraler Gabe von Glukose eine reduzierte, nach intravenöser Gabe von Glukose aber keine reduzierte Insulinsekretion besteht. Die genetische Variation im TCF7L2-Gen vermittelt eine reduzierte GLP-1-induzierte Insulinsekretion und somit eine GLP-1-Resistenz. Dies scheint eine entscheidende Rolle in der Pathogenese der reduzierten Insulinsekretion und des Diabetes mellitus Typ 2 zu spielen.
Die weitere Erforschung dieses Gens wird in der Zukunft einen Teil dazu beitragen, Diabetes mellitus Typ 2 möglicherweise früher zu erkennen und besser therapieren zu können.