UV-Exposition und UV-Schutzmaßnahmen bei Schwimmmeistern : Untersuchung im Freibad Tübingen (Sommer 1999)

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-17981
http://hdl.handle.net/10900/44681
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2003
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Sonstige
Advisor: Korn, M.
Day of Oral Examination: 2005-04-28
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Hautkrebs , Arbeitsmedizin , Sonnenschutz , Ultraviolett
Other Keywords: Sonnenstrahlung , UV-Exposition , Personendosimetrie , Sporenfilmdosimeter
solar radiation , UV exposure , sun protection , personal dosimetry , skin cancer
License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/deed.de http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/deed.en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung UV-Strahlung gilt als wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Melanomen, Basaliomen und Plattenepithelkarzinomen. Beschäftigte in Freiluftberufen wie Schwimmmeister (SM) sind unfreiwillig einer erhöhten UV-Strahlung ausgesetzt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu erfassen, in wie weit durch Sonnenschirme oder Unterstände die UV-Exposition von SM reduziert werden kann. Material und Methoden Zwischen Juli und September 1999 wurden an 2 Schwimmmeistern des Tübinger Freibads während 21 Arbeitsschichten die UV-Exposition mit Sporenfilm-Dosimetern gemessen. Die spektrale Empfindlichkeit der in der vorliegenden Untersuchung eingesetzten Dosimeter entspricht der Erythemkurve der Haut. Jedem SM wurde eine Kontrollperson zugeordnet, die ihn begleitete mit gleicher Ausrichtung zur Sonne, ohne jedoch den Schatten von Sonnenschirmen oder Unterständen aufzusuchen. Als weitere Kontrollen dienten Dummies, die unter einem Sonnenschirm oder ungeschützt aufgestellt waren. Die Dosimeter wurden jeweils vertikal am Kopf und horizontal an den Schultern angebracht. An einer horizontalen freien Fläche wurde simultan die Umgebungsstrahlung gemessen. Ergebnisse Bei Sonnenschein suchten die SM in 30 bis 48 % ihrer Arbeitszeit Schatten auf. Die relative Personendosis (Personendosis/Umgebungsstrahlung) belief sich auf 20 bis 45 % der Umgebungsstrahlung. Die UV-Exposition der SM entsprach etwa 70 % der UV-Exposition der Kontrollperson. Seitlich am Kopf ergab die UV-Dosis der SM denselben Wert wie den des entsprechenden Dummy in der Sonne und den doppelten Wert des Dummy unter dem Sonnenschirm. An den Schultern entsprach die UV-Dosis der SM etwa der Hälfte der Dosis des Dummy in der Sonne und dem dreifachen Wert des Dummy unter dem Schirm. Schlussfolgerungen Die Messwerte zeigen, dass eine Reduktion der relativen Personendosis auf 1/5 durch die Schutzwirkung der Sonnenschirme erzielt werden kann. Doch selbst dieser Wert überschreitet den geltenden Grenzwert um das Sechsfache. Sonnenschirme würden zwar die UV-Exposition verringern, wären aber als alleinige Schutzmaßnahme nicht ausreichend. Sonnenschirme als UV-Schutzmaßnahmen sollten durch persönliche Schutzmaßnahmen wie die Anwendung von Sonnenschutzpräparaten und das Tragen entsprechender Kleidung ergänzt werden. Durch die abnehmende Ozonschicht lässt sich darüber hinaus eine höhere UV-Strahlenbelastung bei Freiluftberuflern erwarten. Diese könnte bei ihnen zu einem erhöhten Risiko für Hautkrebs führen. Diesbezüglich sollte das Auftreten von Hautkrebs in Zusammenhang mit Freiluftberuflern als Berufskrankheit diskutiert werden.

Abstract:

Aim Solar radiation is particularly important with regards to the subsequent risk of melanoma and non melanoma skin cancer. Outdoor workers such a life guards are unintentionally exposed to ultraviolett radiation from the sun. This study intended to quantify the UV exposure of life guards and to assess the effect of protective measures such as shelters or umbrellas. Methods Two life guards at a public swimming pool were surveyed during 21 workshifts from July to September 1999. A control person, with identical orientation to the sun performed the same activities but without protection from the sun using shelters or umbrellas. A dummy positioned under an umbrella as sun protection and another dummy without any sun protection also served as controls. Bacillus subtilis spore film dosimeters (VioSpor“) were attached vertically at the lateral aspect of the head and horizontally to the shoulders. Ambient radiation was simultaneously registered. Results In bright sunshine the life guards sought shadow in 30 percent to 48 percent of their working time. The relative personal dose was 0,2 resp. 0,45 of ambient radiation. The UV dose received by the life guards was aproximately 0,7 of that of the control person and the dummy who were not protected by shelters or umbrellas. The dummy protected by an umbrella had less than 0,5 of the life guards exposure. Conclusion UV exposition of life guards considerably exceeds recommended threshold limit values. Sun protection using shelters or umbrellas could reduce UV exposition to less than 20 percent. Additional protection such as adequate clothing hats and sunscreens is required in order to prevent UVR related skin damage and/or skin cancer.

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