Inhaltszusammenfassung:
Die Die großen Axonterminalen der Mb-Bipolarzellen aus der Goldfischnetzhaut entwickelten sich in den letzten Jahren zu einem etablierten Modell zur Untersuchung der Präsynapse. Mb-Axonterminalen zeigen vielfältige adaptationsabhängige morphologische Veränderungen wie zum Beispiel die Zu- und Abnahme von fingerartigen Spinules im Bereich der synaptischen Zone. Die funktionelle Bedeutung dieser Veränderungen ist noch unbekannt.
Mittels immunhistochemischer Methoden wurden prä- und postsynaptische Proteine an hell- und dunkeladaptierten Mb-Bipolaterminalen untersucht. Es wurden Antikörper gegen Gephyrin, gegen die Rho-Untereinheit des GABAC-Rezeptors und SNAP-25 verwendet. Die Anfärbung der Mb-Bipolarzellen erfolgte mit einem Antikörper gegen PKC.
Gephyrin zeigte eine fleckförmige Expression entlang der inneren plexiformen Schicht der Retina, mit einem Enhancement im Bereich des Übergangs von Axon in Axonterminale. Die Immunoreaktivität der Spinules war heterogen, wobei nur eine Minderheit Gephyrin positiv war, und dies v.a. im Bereich der distalen Hälfte der Terminale.
Eine Kolokalisation von GABAC und Gephyrin konnte nicht beobachtet werden. Die GABAC-immunoreaktivität war auf der proximalen Hälfte der Terminale am stärsten.
Der präsynaptische Marker SNAP-25 zeigte ein diffuses Signal in der inneren und äußeren plexiformen Schicht. In helladaptierten Zapfen-Füßchen zeigte sich ein verstärktes Signal, welches eine Aggregation von präsynaptischen Vesikeln vermuten läßt. Dies konnte in Mb-Bipolarzellen nicht beobachtet werden.
Wir folgern daraus, daß SNAP-25 kein idealer Marker zur Untersuchung der präsynaptischen Vesikeldynamik in Ribbon-Synapsen ist.
Hinsichtlich der Postsynapse lassen unsere Beobachtungen den Schluß zu, daß eine strukturelle und funktionelle Unterteilung der Mb-Axonterminale bezüglich der Verteilung inhibitorischerSynapsen vorliegt.