Inhaltszusammenfassung:
Dendritische Zellen (DC) sind von entscheidender Relevanz für das
Zusammenspiel von angeborenem und erworbenem Immunsystem. Hierbei wird
die Funktionalität dieses System unter anderem durch die Homöostase des DC-Netzwerkes gewährleistet, die sich auf einem schmalen Grat zwischen
Immundefizienz und Autoimmunität bewegt. Vorarbeiten zeigten, dass sich
der promiskuitive und G-Protein-gekoppelte FPR2 auf die Anzahl Dendritischer
Zellen im lymphatischen Gewebe auswirkt. Dieser mögliche Einfluss auf die
DC-Homöostase sollte hier untersucht werden.
Hierzu wurden die Zellzahl und Verteilung von DCs, sowie ihren Subpopulationen
und Vorläufern in Knochenmark und Milz von C57BL/6- und FPR2-/--Mäusen
durchflusszytometrisch analysiert. Ebenso wurde das Apoptose-Verhalten der
DCs, sowie die intrazelluläre Menge des anti-apoptotischen Proteins Bcl-2 per Durchflusszytometrie untersucht. Außerdem wurden in Kultur generierte C57BL/6- und FPR2-/--BMDCs in Bezug auf ihre Maturation und die Sezernierung von Zytokinen nach Stimulation mit LPS analysiert.
Höhere DC Zahlen in der Milz von FPR2-/--Mäusen, wie in den vorherigen
Versuchen, konnten nicht gezeigt werden, jedoch wurden veränderte prozentuale
Anteile von DC-Subpopulationen beobachtet. Die FPR2-/--DCs in der Milz zeigten
ein besseres Überleben und höhere intrazelluläre Mengen des anti-apoptotischen
Protein Bcl-2. Die FPR2-/--BMDCs sezernierten nach Stimulation
mit LPS signifikant geringere Konzentrationen des anti-apoptotischen Zytokins
IL-10.
Der FPR2 zeigt also einen Einfluss auf die Apoptose der Dendritischen Zellen,
sowie auf ihre anti-inflammatorische Funktion. Zur abschließenden Klärung
seines Einflusses auf die DC-Homöostase sind jedoch noch weitere
Untersuchungen angezeigt.