Jenseits des Planbaren - Wie Krisen- und Kriegsberichterstattung realisiert wird

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URI: http://hdl.handle.net/10900/76962
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-769628
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-18364
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2017
Language: German
Faculty: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Department: Soziologie
Advisor: Strübing, Jörg (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2017-01-10
DDC Classifikation: 300 - Social sciences, sociology and anthropology
Keywords: Arbeitssoziologie , Journalismus , Kriegsberichterstattung
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das meiste, was wir über Kriege und Krisen wissen, wird uns von Journalistinnen und Journalisten vermittelt. Sie recherchieren, prüfen Quellen, befragen Beteiligte und versorgen die Gesellschaft mit Informationen, mit denen sich jeder einzelne ein Bild – oder zumindest den Ausschnitt eines Bildes – von dem machen kann, was vor Ort in einem Krisen- oder Kriegsgebiet geschieht. Das vorliegende Dissertationsprojekt widmet sich der Beantwortung der Fragen, wie die Berichterstattung aus Krisen- und Kriegsgebieten in der Zusammenarbeit zwischen Korrespondenten vor Ort und Redakteuren in der Heimatredaktion funktioniert, von welchen Faktoren sie abhängt und wie aus der Recherche in einem Kriegs- oder Krisengebiet ein Beitrag entsteht. Zu diesem Zweck wurden mittels Leitfadeninterviews zehn Printjournalisten und zehn TV-Journalisten befragt. Das Vorgehen war dabei empirieexplorierend angelegt, wobei gleichzeitig nicht völlig ohne Hypothesen gearbeitet wurde. Anzunehmen war etwa, dass die Sicherheit der Berichterstatter ein wichtiger Faktor bei der Nachrichtenentstehung ist. Das Nichtwissen über weitere Faktoren und Komponenten, die für die Nachrichtenentstehung entscheidend sind, war der Grund, die Grounded Theory als Methodologie für die Untersuchung zu wählen und mit ihr hypothesengenerierend vorzugehen. Ergebnis der Arbeit sind zwei zentrale Schlussfolgerungen: Sicherheit ist der zentrale Faktor bei der Berichterstattung aus Krisen und Kriegen. Dies hat zur Folge, dass Maximen der journalistischen Berichterstattung wie unabhängig, kritisch, sachkundig zu berichten in der Abwägung mit der Sicherheitsfrage nachrangig werden können. Die Arbeit zeigt zudem die Prozesshaftigkeit der Berichterstattung und das Wechselspiel von Planung und Improvisation. Improvisationsfähigkeit muss Bestandteil des professionellen Handelns im Journalismus sein, da sich bei der Berichterstattung aus Krisen und Kriegen das Handeln der Akteure oftmals jenseits des Planbaren bewegt.

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