Inhaltszusammenfassung:
Diese Arbeit nimmt eine sozialpsychologische Perspektive auf das Thema Hasskriminalität
ein. Das bedeutet, dass sozialpsychologische Theorien und empirische
Befunde im Mittelpunkt stehen. Dieser Zugang versucht, die psychologischen
Prozesse ausfindig zu machen und zu überprüfen, die zur Entstehung von Hasskriminalität
beitragen. Damit werden, neben Verhaltensdaten, auch Einstellungen und
Verhaltenstendenzen zum Gegenstand der Analysen.
Diese Arbeit ist in einem Zeitraum von ca. 3 Monaten entstanden. Obgleich auf
Vorarbeiten zurückgegriffen werden konnte, ist in einem solchen knappen Zeitrahmen
nicht sicherzustellen, dass tatsächlich alle weltweit vorhandenen Maßnahmen
vollständig dokumentiert werden. National und international dokumentierte Präventionsprogramme zur Reduktion
negativer Einstellungen gegenüber fremden Gruppen, gegen Gewalt und gegen hate
crimes werden auf ihre Effektivität hin abgeschätzt. Dazu wird zunächst versucht zu
ermitteln, wieweit die Programme auf empirisch gestützte Erklärungsmechanismen
für die Entstehung negativer Einstellungen gegen Fremde bzw. der Entstehung von
Aggressionsbereitschaft aufbauen. Dies ist für die überwiegende Mehrzahl der
aufgefundenen Programme der Fall. Konkrete, wissenschaftlichen Standards angemessene
Evaluationen der Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen finden sich im
Gegensatz dazu selten. Die umfangreichsten Analysen mit positiven empirischen
Ergebnissen finden sich für solche Programme, die auf Begegnungen zwischen
Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen im schulischen Kontext bauen. Die Darstellung
endet mit einer kurzen Übersicht über angemessene Evaluationsdesigns und
einer Darstellung der Möglichkeiten quantifizierender Gesamtevaluationen durch
Meta-Analysen als Grundlagen für evidence based social politics.