Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit untersuchte anhand von drei Verhaltensexperimenten und einer psychophysiologischen Studie die Programmierung von isometrischen Kraftimpulsen. In allen Experimenten mussten die Versuchspersonen isometrische Flexionen des linken oder rechten Zeigefingers durchführen. Das Reaktionssignal spezifizierte mit welcher Kraftanstiegszeit und mit welcher Hand die Versuchspersonen reagieren sollten. In der Hälfte der Durchgänge wurde den Versuchspersonen ein informativer Hinweisreiz dargeboten, der die erforderliche Kraftanstiegszeit der nachfolgenden Reaktion ankündigte. Den theoretischen Rahmen dieser Arbeit bildete das Parallel Force Unit Model (PFUM). Nach PFUM werden bei der Programmierung der Kraftimpulse die Anzahl von zu aktivierenden Krafteinheiten und deren Aktivierungsdauer spezifiziert. Die Ergebnisse der durchgeführten Experimente unterstützen eindeutig dieses Modell. Die Ergebnisse stehen hingegen in Widerspruch zu Theorien, welche die Dauer der Reaktion oder die Kraftanstiegsrate als genuine Reaktionsparameter des motorischen Programms für Kraftimpulse postulieren. Die Ergebnisse der psychophysiologischen Studie lassen zudem vermuten, dass anhand des Lateralisierten Bereitschaftspotentials nicht eindeutig zwischen vormotorischen und motorischen Prozessen der Informationsverarbeitung unterschieden werden kann.