Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende, explorative Studie befasst sich mit Freizeitverhalten auf einem Großcampingplatz. Sie beschreibt zunächst Struktur und Organisation des Areals sowie die soziokulturelle Herkunft der Camper, die sich dort aufhalten. Daraus entsteht die dichte Beschreibung eines Soziotops, die jedoch für sich genommen noch nicht ausreicht, zu erklären, was die Anziehungskraft des Campings und eines Großcampingplatzes ausmacht. Nachfolgend werden Sinnbilder hinterfragt, mit denen sich Camper identifizieren und Strategien dargestellt, mit denen sie vermeintliche Widersprüche zwischen ihrem Selbstbild und ihrem Camperalltag auflösen. Im weiteren Zuge eben dieser Betrachtung kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die Vorgänge und das Verhalten auf dem Campingplatz (einschließlich einer demonstrativen Schaulust) hoch ritualisiert sind und die Beforschten sich mittels ritualisierter Handlungen ihre eigene Urlaubswelt erschaffen, die von wertkonservativen Zügen der Gestrigkeit geprägt ist.