Inhaltszusammenfassung:
Die Flächentarifverträge verlieren an Bedeutung und immer mehr Regelungen werden heute auf betrieblicher Ebene ausgehandelt. Die Autorin untersucht in fünf Fallstudien, wie Betriebsräte mit dieser veränderten Situation umgehen. Dabei interessiert, inwieweit die Betriebsräte sich in die Rolle eines CoManagers begeben oder ob sie eher in der traditionellen schutzpolitischen Funktion verharren. Auch auf die Frage, wie sich das Verhältnis von Betriebsräten und Gewerkschaften im Zuge dieser Entwicklungen gestaltet und verändert, wird in dieser Arbeit eingegangen. Die Analyse der Fallstudien ergibt ein differenziertes Bild. Co-Management wird in sehr unterschiedlichem Ausmaß praktiziert und teilweise auch in Ergänzung zu klassischer Betriebsratsarbeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass Betriebsräte neue Aufgaben übernehmen, hängt von mehreren Faktoren, wie der Größe des Betriebs und den vorhandenen Ressourcen ab. Die persönliche Einstellung der beteiligten Personen, die Bereitschaft des Managements zur Kooperation sowie die informellen Strukturen im Betrieb haben ebenfalls entscheidende Bedeutung. Wie nahe dabei ein Betriebsrat seiner Gewerkschaft steht, scheint sich nicht daraus ableiten zu lassen, wie ausgeprägt dieser als Co-Manager agiert.