Die Falschmünzerbande vom Alten Rabenhorst im Distrikt Tongzi, Guizhou (1794) : Die chinesische Dokumentensprache der Qing-Zeit (1644-1911) in Forschung und Lehre

Abstract

Am 30. August 1794 berichtete Fukang’an (1753–1796), Generalgouverneur von Sichuan, dem Qianlong-Kaiser (reg. 1736–1795) über die ungeheuerliche Falschmünzerei, die an einem Ort namens „Alter Rabenhorst“ im Grenzgebiet zwischen Sichuan und Guizhou aufgedeckt worden war. Gesetzesbrecher hatten in dieser abgelegenen Region im Südwesten Chinas Dutzende Öfen und Schuppen errichtet, um dort ihrem illegalen Handwerk nachzugehen. Truppen wurden entsandt, die mehr als 300 Delinquenten festnahmen, wichtige Beweismittel sicherten und die vorgefundenen Werkzeuge und Einrichtungen zerstörten. Es ist dieser spektakuläre Falschmünzerfall, der größte seiner Art in der Qing-Zeit (1644-1911), der im Mittelpunkt der vorliegenden Publikation steht. Einerseits ist dieses Werk als Forschungsmonographie, andererseits als Lehrbuch konzipiert. Darin wird nicht nur ausführlich auf die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Hintergründe dieses historischen Ereignisses eingegangen, sondern dieser Rechtsfall auch zum Anlass genommen, anhand von 47 unterschiedlichen schriftlichen Zeugnissen systematisch in die Eigenheiten der spätkaiserlichen chinesischen Dokumentensprache einzuführen. Als Lehrbuch sowohl für den Unterricht als auch für das Selbststudium eignet sich diese Abhandlung dazu, Studierende mit Grundlagenkenntnissen des Klassischen Chinesisch mit den Charakteristiken dieses spezifischen Sprachtyps vertraut zu machen.